„Euer Herz erschrecke nicht!“,

sagt Jesus in den Abschiedsreden zu seinen Jüngern. Vielleicht sind Sie auch erschrocken über den plötzlichen und unvermittelten Abschied von vertrauten Gesichtern aus unserer Mitte. Uns erschrecken nach den vielfach hilflosen Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie jetzt
brandaktuell die Bilder des Krieges und wir fragen: Was wird die Zukunft bringen? Wie wird die
Welt, unsere Stadt, die Dörfer und Gemeinden in Zukunft aussehen? Was bleibt? Und was geht unwiederbringlich verloren? Wohin geht die Entwicklung? Was wird Morgen sein?

Jesus lässt seine Jünger nach Karfreitag und Himmelfahrt allein zurück in der Welt. Doch er gibt
ihnen ein Rezept, eine Empfehlung gegen die Hoffnungslosigkeit und Resignation: „Glaubet an Gott und glaubet an mich!“

Das ist ein Imperativ! Der Glaube an Gottes Gegenwart vermindert die Angst vor der Zukunft. Jesus als die menschliche Erscheinung Gottes zeigt uns, worauf es ankommt und welche Perspektive
unser Leben hat.

Vertraut mir und meinem Wort!
„Ich bin bei Euch alle Tage bis an
das Ende der Welt“ (Mt. 28,20)


Auch wenn ich leiblich nicht mehr da bin, so will ich euch doch den
„Tröster senden, den Heiligen Geist, der euch lehren und an alles erinnern wird, was ich euch gesagt habe“ (Joh. 14,26).

Abschiedsworte sind Erinnerungsworte. Letzte Worte bleiben uns lange im Gedächtnis.
„In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen“ (Joh.14,2).

Unser Titelbild mit dem imposanten Blick vom Penkuner Schloss zum Kirchturm über die Dächer
der Stadt lässt uns denken an die vielen Menschen, die hier wohnen. Jede und jeder hat seine Sorgen und Nöte: Unter jedem Dach ein Ach.

Unter dem Dach des Gotteshauses sollte aber Raum sein für alle. Jesus schafft durch seinen Weggang Platz für Neues, setzt ein Umdenken in Gang zu mehr Eigenverantwortung und Selbstvertrauen. Seine Abwesenheit ist verbunden mit der Vorbereitung einer Stätte, die den Platz bereithält wie ein Elternhaus für die zurückkehrenden Töchter und Söhne.  Solcher Glaube lässt uns über die Schrecken der Gegenwart hinausblicken, neues entdecken und Visionen schauen, so wie der Künstler es auf dem Titelbild mit dem blühenden Dachgarten auf den Ruinen der alten Pferdeställe dargestellt hat.

Eine gesegnete Passions- und Osterzeit wünscht Ihnen
Ihr Pastor
Bernhard Riedel