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Es werden kommen von Osten und von Westen

Der belarussische Magister und Künstler Prof. Vasili Yasiuk schuf im letzten Winter das auf unserer Titelseite abgebildete Ölgemälde mit der Ostansicht unserer Stadtkirche aus Richtung des Stettiner Tores. Mit der Ost-Perspektive beginnt auch der Bibelwochenspruch für den 3. Sonntag nach Epiphanias:

„Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes“.

Wir assoziieren bei diesem Satz derzeit vielleicht Bilder von ankommenden Menschengruppen aus vielen Himmelsrichtungen in der EU, die ein Bleiberecht beanspruchen und am „Wohlstandstisch“ partizipieren möchten. Darüber hinaus sind uns Bilder aus der Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands im Gedächtnis, als die endlose Autoschlange der Ostfahrzeuge in den Westen drängte.

Die Prophezeiung Jesu bezieht sich auf die Endzeit. Die angekündigte messianische Zeit bringt die Umwertung aller Werte mit sich. Ein Anrecht zur Teilnahme am Festmahl ergibt sich nicht automatisch aufgrund natürlicher Voraussetzungen, d. h. völkischer Abstammung als Jude oder Biodeutscher bzw. weil jemand direkt neben der Synagoge oder der Kirche wohnt, sondern wird denen zuteil, für die es bestimmt ist. Wie eine Impfpass- und Gesichtskontrolle am Eingang mutet dieser Vers an. Deutlich wird: die Entscheidung über die Teilnahme am Freudenmahl im Reich Gottes obliegt dem unbestechlichen Urteil des HERRN. Ohne Gutestun gibt es kein Hineinkommen in den Festsaal. „Ein Ausschluss ist möglich“, lautet die beunruhigende Botschaft der so weltoffen erscheinenden Aussage. Keiner sollte sich in Sicherheit wähnen und ein besonderes Anrecht auf einen „Stammplatz“ ableiten.

Die Vision einer Tischgemeinschaft der Völker beinhaltet die Verheißung, dass auch Fremden und ehemaligen Heiden das Reich Gottes geöffnet wird. Schon jetzt erleben wir hier und da in unseren Gemeinden, dass neben den treuen Kirchgängern, völlig unerwartet, Neuzugänge sich ereignen. Wie arm wäre unsere Gemeinde ohne diese Fremden und Neuen, ohne die Obdachsuchenden wie einst Maria und Josef in Bethlehem und in Ägypten?

Zum Weihnachtsfest und neuen Jahr wünsche ich Ihnen eine fröhliche Tischgemeinschaft im Kreise vertrauter Begleiter und unverhoffter Besucher.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

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Gastfrei zu sein, vergesst nicht

Es war schwierig die Gäste unterzubringen. Jugendliche, aufgeschlossene Schüler und Studenten der Gruppe on-fire aus Süddeutschland benötigten ebenso wie die fränkischen Missionare von pro-Mission Schlafquartiere während ihres Gemeindeeinsatzes bei uns in Penkun. Sie brauchten nur ein Bett für einige Tage, um bei uns tätig zu sein, in Gemeinde, Schule und Seniorenheim. Ihre Musik und Verkündigung, ihr Gebet und Gesprächsangebot mit persönlicher Segnung wurde dankbar angenommen. Zuvor jedoch gab es spürbare Zurückhaltung. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie kompliziert es wäre, muslimische Flüchtlinge aus Afghanistan in unserer Gemeinde unterzubringen. „Wenn wir müssen, dann tun wir es sehr gern freiwillig“ war die Antwort auf eine telefonische Quartieranfrage. „Verwundert Sie das, Herr Pastor?“ fragte mich einer der ehemaligen Heimatvertriebenen aus unserer Gemeinde. „Als wir 1945 hier ankamen funktionierte unsere Unterbringung als Flüchtlinge auch nur durch die Zwangseinweisung der sowjetischen Militäradministration.“ Wie steht es mit unserer Gastfreundschaft, Aufnahmebereitschaft, Dankbarkeit und Teilhabegeberschaft?

„Gastfrei zu sein, vergesst nicht; denn dadurch haben einige ohne ihr Wissen Engel beherbergt.“

„Gutes zu tun und mit andern zu teilen, vergesst nicht; denn solche Opfer gefallen Gott.“

Hebräer 13, 2+16

Der Bibeltext fragt uns an und ermutigt zum Handeln. Wie lange kann die Pandemie glaubhaft als Entschuldigung dienen? Das Grundthema dieser Jahreszeit von Erntedank bis Ewigkeitssonntag ist: „dankbares Weitergeben!“ Das letzte Hemd hat keine Taschen. Wir sind mit nichts in die Welt gekommen und müssen mit nichts wieder von dannen ziehen (1.Tim.6, 7). Alles Halten wollen und Verschließen ist vertane Liebesmüh. Das wird auch in den Texten unserer Penkuner Gastgeber deutlich und ist Jesu Botschaft in der Bergpredigt „Vom Schätze sammeln und Sorgen.“ Wirklich reich werden wir innerlich durch Hingabe und Beschenkung. Bis zur Mitte des Lebens sind wir Empfangende, danach Gebende – bis wir einmal alles abgeben müssen. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte es künftig leichter werden offene Herzen und Häuser – aber auch dankbare Geber zu finden.

Ein gesegnetes Erntedankfest
wünscht Ihnen

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

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Darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade

In unserem Redaktionskreis kam zum Sommer dieses Jahres die Idee auf, anstelle der Hoffnungsbriefe nun eine neue Rubrik zu beginnen, mit dem Thema: „Mein Konfirmations- oder Trauspruch: Ein Bibelwort, das mich durchs Leben begleitet.“

Mit kurzen, prägnanten Glaubenszeugnissen möchten wir in den nächsten Ausgaben Ihre Gedanken und Anregungen veröffentlichen. Vielleicht fühlen Sie sich angesprochen?

Kennen Sie Ihren Tauf-, Konfirmations- bzw. Trauspruch noch? Wer waren die Paten bei der Taufe? Und welches Bibelwort hat Ihnen damals der Pastor oder die Eltern als Denkspruch mit auf dem Weg gegeben?

Wen Sie das nicht mehr wissen, dann fragen Sie doch mal im Pfarramt nach. Dort gibt man Ihnen darüber gerne Auskunft.

Vielleicht schreiben Sie uns, ob Ihre Urkunde gut verwahrt erhalten geblieben oder im Bilderrahmen an der Wand aufgehängt, schon etwas vergilbt ist? Aber auch wann und unter welchen Umständen ihnen dieser Satz Trost und Hilfe sein konnte?

Möglicher Weise entdecken wir Verbindendes ggf. Trennendes in Glaubensfragen gerade in einer Zeit, in der wir in unseren Familien und in unserer Gesellschaft auf vielfältige Weise Spaltung, manchmal aber auch unüberbrückbare Differenzen erleben. Einerseits freuen wir uns über Meinungsvielfalt. Sie auszuhalten, ohne Minderheiten zu disqualifizieren, stärkt Demokratie und Pluralität. Andererseits haben wir in den zu-rückliegenden Monaten auch die bittere Erfahrung von Entfremdung gemacht. Die Unterschiede zwischen Gesunden, Erkrankten, Genesenen, Geimpften, Impfwilligen und Impfkritikern wird auch in nächster Zukunft Unterscheidungen und Klassifizierungen befördern.

Welchen Beitrag für den Zusammenhalt von Menschen an einem Ort in einer Region und Gesellschaft können wir als Kirche und Gemeinde da leisten? Was ist das Verbindende im Angesicht aller Abgrenzungen, die wir in den letzten Monaten erleben mussten?

Die US-amerikanische Schriftstellerin Anais Nin (1903-1977) schrieb ihrerzeit: „Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, sondern wir sehen sie so, wie wir sind“.

Mir persönlich ist bei den Widernissen und Turbulenzen der zurückliegenden Monate, bei den vielen Abschieden und Todesfällen, die emotional berührend waren, oft mein Konfirmationsspruch, den einst mein Vater für mich ausgewählt hatte, ein treuer Begleiter gewesen: „Lasset uns laufen in Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender unseres Glaubens.“ (Hebräer 12, 1-2).

Eine zuversichtliche und gesegnete Sommerzeit
wünscht Ihnen, Ihr Pastor Bernhard Riedel.

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Foto: Ölgemälde, Südansicht der Stadt Penkun, Vasil Yasiuk, Minsk

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Ave Verum Mozart-Konzert

Tomasz Witkowski und der RES MUSICA Chor aus Gryfino/Greifenhagen.

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Kirche Penkun Ostersonntag 2021 (1)

Ostergottesdienst 2021

Evangelische Andacht am 4. April, Ostersonntag, unter der Leitung von Pastor Bernhard Riedel.

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Andacht am Karfreitag

Evangelische Andacht am 2. April, Karfreitag, unter der Leitung von Pastor Bernhard Riedel.

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Gottesdienst am Palmsonntag

Evangelischer Gottesdienst am 28. März, Palmsonntag, unter der Leitung von Pastor Bernhard Riedel.

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Titelbild

Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist.

Als uns die Nachricht vom positiven Testergebnis der Untersuchung ereilte, griff ich zum Hörer, um als erstes die Dienststellen, Schulleitung und das Propsteibüro zu informieren. Bevor der erwartete gesundheitliche Zusammenbruch kommen würde, mussten noch die Kontaktlisten für das Gesundheitsamt erstellt werden und so weit wie möglich alle Kontaktpersonen der letzten Tage benachrichtigt werden. Vor Einbrechen der Dunkelheit noch eine Kurznachricht auf der Kirchen-Facebookseite. Sie sollte später den traurigen Rekord mit 4000 Klicks erhalten.

Sofort gab es Beschuldigungen und Verdächtigungen. Einige wussten sogar genau woher das Virus kam.

„Pastor Riedel hat die ganze Gemeinde angesteckt“; dieses Gerücht war einige Tage im Umlauf. „Und Schuld daran hat sein lockerer Umgang mit den Landesverordnungen MV, den Geboten und Gesetzen. Nun sind andere auch noch die Leidtragenden.“

Ob unsere täglichen Informationen auf Facebook da hilfreich waren, wage ich aus heutiger Sicht zu bezweifeln! Auf alle Fälle wollten wir damit von Anfang an die Situation offen kommunizieren und eine höchstmögliche Transparenz schaffen, Menschen Mut machen: Es gibt ein Leben vor, mit und nach Corona.

Anerkennung und Lob für die Aufrechterhaltung kirchlicher, schulischer und gemeinwohlorientierter Arbeit inmitten der Krise, gab es ab sofort in den seltensten Fällen, vielmehr Kritik, Belehrung vereinzelt böse Anrufe und Mails sogar auch Drohungen und Häme.

Für mich eine interessante Lektion wie Menschen in Angstsituationen reagieren, wie schnell Sündenböcke gesucht und ausgemacht werden, ja im schlimmsten Falle Opfer stigmatisiert werden. So jedenfalls habe ich als Betroffener es erlebt und Leidensgenossen berichteten mir von gleichen Erfahrungen. Rückblickend lässt sich resümieren:

Die Krise zeigt sehr deutlich:

● Worauf Verlass ist

● Was brüchig, krank und nicht tragfähig ist

● Wer mein Freund ist und an meiner Seite steht

Als Mutmacher für alle die von COVID oder Menschen angegriffen werden, kann vielleicht der Bibelvers aus dem Buch Josua Trost und Hilfe sein:

„Siehe ich habe dir geboten, dass du getrost und freudig seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der HERR, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“ Josua 1,9

In diesem Sinne eine gesegnete und zuversichtliche Passions- und Osterzeit bei allem, was uns noch bevorsteht.

Es grüßt Sie herzlich

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

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Valentinstag 2021

Evangelischer Gottesdienst am 14. Februar, Valentinstag, unter der Leitung von Franziska Franke.

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