Kirche Storkow

„Wir halten uns fern und sind füreinander da! – Licht der Hoffnung!“

Liebe Gemeinde!

Jeden Abend um 19 Uhr läuten ab heute für 5 Minuten die Kirchenglocken in Kirchen unserer Kirchengemeinde. Ich stelle eine Kerze in mein Fenster für alle, die sich fürchten, die verunsichert sind, für die Einsamen und die Kranken. Die Kerzen sollen für sie ein Zeichen sein:

Ihr seid nicht allein!
Diese Kerzen brennen auch für mich!
Sie sind auch ein Zeichen, dass Gott da ist.
Ihm will ich vertrauen, dass er uns in seinen Händen hält!

Mach mit!
Stell um 19 Uhr eine Kerze in dein Fenster.

Vielleicht betet Ihr zusammen mit uns ein Vater unser und denkt an all die Menschen, in Not und Sorge für sich und andere! Lasst uns so ein Netz aus Licht, guten Gedanken und Gebeten knüpfen!

Bitte teilt diese Nachricht mit Vielen!
Bleibt behütet!

Eine gesegnete und gesunde Woche
wünscht Ihnen und Euch Ihr Pastor Bernhard Riedel

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Vor Dir eine Tür!

Willkommen zum 4. Ökumenischen Kirchentag Vorpommern am 6. Juni in Pasewalk! 10 Uhr Eröffnung auf dem Pasewalker Marktplatz, 16 Uhr Abschlussgottesdienst ebenfalls auf dem Markt, dazwischen ein buntes Programm.

Mit Margot Käßmann. Mit der Band „Arka Noego“ (Arche Noah) aus Posen. Erstmals in Vorpommern, Millionen Fans in Polen! Auch die Predigt kommt aus Polen - von Bischof Waldemar Pytel aus Schweidnitz. Keine Angst: er wird in deutscher Sprache predigen! Und zwischendurch auch mal in polnischer Sprache – aber das wird dann übersetzt.

Was können Sie tun? Steigen Sie am 6. Juni morgens ins Auto. Fahren Sie nicht allein – nehmen Sie noch jemanden mit! Wählen Sie auf dem Kirchentag zwischen vielen Angeboten (Programm im Mittelteil). Treffen Sie alte oder neue Freund*innen auf dem Markt! Probieren Sie Kuchen aus Ueckermünde, Löcknitz und Penkun! Ja, auch aus Penkun! Danke dafür! Singen Sie mit im Kirchentagschor. Heften Sie ein Gebet an die Kirchentagstür!

Aber: Vor dir eine Tür? Was ist das eigentlich für ein Motto? Eine kleine Geschichte, aufgeschrieben vom Schriftsteller Lutz Rathenow, fällt mir ein. Herr Breugel steht vor der Tür seines neuen Chefs. Er hat ein Anliegen. Also muss Herr Breugel anklopfen. Aber wie? Klopft er zu laut, dann wird es aufdringlich erscheinen. Klopft er zu leise, dann wird es schüchtern wirken. Beides würde ihn in eine ungünstige Position bringen. Herr Breugel steht vor der Tür, steht und zögert, hebt die Hand, und lässt sie wieder sinken … und dann geht er wieder los, ohne angeklopft zu haben!

Die Geschichte hat Lutz Rathenow zu DDR-Zeiten aufgeschrieben. So ist das, habe ich damals gedacht, als ich sie zum ersten Mal gelesen habe.

Aber auch heute noch und wohl zu allen Zeiten gibt es diese Tür. Und die Frage ist: Macht sie Angst? Oder lädt sie ein zum Eintreten? Woher nehme ich den Mut, die Neugier, die Kraft und die Hoffnung, die Tür zu öffnen? Und wer hilft mir, zurecht zu kommen mit dem, was dahinter auf mich zu kommt?

„Siehe, ich habe vor Dir eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen.“ (Offb 3,8) Das verheißt uns Jesus Christus - und das wollen wir erleben – mit Ihnen auf dem Kirchentag. Willkommen am 6. Juni in Pasewalk!

Matthias Tuve
Landesökumenepfarrer

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Das Geheimnis ist groß

Es war vor fast 40 Jahren. Ich war ein guter Langstreckenläufer. Meine Dorfschule in Klockow, Kreis Prenzlau, hatte mich zum Kreismeisterlauf ins Ucker-Stadion nach Prenzlau delegiert. Noch heute kann ich mich gut an jenen Tag erinnern. Nach dem Start lag ich die ersten Minuten gut vorn. Doch das änderte sich bald. Als es auf den Endspurt ankam, verspürte ich starke Seitenstiche und die Luft wurde knapp. Die Kraft und Energie vom Anfang ließ rapide nach. Ich hatte mich zum Beginn zu stark verausgabt und die Schluss-Strecke nicht ausreichend kalkuliert. Am Ende belegte ich nur einen „hervorragenden 4. Platz“, wie der Wettkampfleiter es formulierte.

So wie mir damals die Puste ausging, geht es heute scheinbar vielen Zeitgenossen. Was Weihnachten anbelangt, halten sie nicht durch. Schon vor dem Beginn der Adventszeit erstrahlt zwar alles in weihnachtlichem Lichterglanz, doch den ganzen Januar hindurch bis Lichtmess, dem Fest zum Ende der Weihnachtszeit am 2. Februar, halten sie nicht durch. Hohe Stromkosten und nadelnde Weihnachtsbäume sind das Eine, Unwissenheit und Angepasstheit das Andere.

Im Zeitalter ständiger Veränderung übt man sich in Flexibilität und Multitasking. Andererseits wünschen sich viele Vereine und Firmen von ihren Mitgliedern bzw. Beschäftigten mehr Durchhaltevermögen und Standhaftigkeit. Vielleicht ist es gerade das, was wir wieder mehr brauchen: die Fähigkeit an einer Sache dranzubleiben, auch wenn es schwerfällt, nicht so schnell aufzugeben, Widerwärtigkeiten durchzustehen, um den nötigen Biss zu entwickeln.

Im Alltag erleben wir oft, dass am Anfang vieles nett und hübsch in Erscheinung tritt, am Anfang sind Energie und Motivation keine Frage. Am Ende kommt es aber auch darauf an, das Ziel zu erreichen, um die letzte Strecke noch zu schaffen. Wollen und Vollbringen sind zweierlei aber gehören dennoch zusammen.

Die Jahreslosung für 2020: „Ich glaube, hilf meinem Unglauben“ bringt diese Spannung zwischen Wollen und Vollbringen zum Ausdruck. Was für den Sportler regelmäßiges Training zur Zielerreichung bedeutet, ist für den Gläubigen die regelmäßige Beschäftigung mit Gottes Wort, Meditation und Gebet. Unsere Jahreslosung klingt wie ein Hilferuf und macht deutlich, dass die wesentlichen Dinge des Lebens nicht allein durch menschlichen Enthusiasmus gelingen. Ohne Gott, der Vermögen und Vollbringen schenkt, kommen wir schnell an unsere Grenzen.

Von Martin Luther ist der Satz überliefert: „Ist's Gottes Werk so wird's bestehen, ist's Menschen Werk so wird's vergehen“.

Zum neuen Jahr wünsche ich Ihnen viele neue Ideen, Ausdauer und Beständigkeit sowie Gelingen und Vollbringen.

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

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"Die Kirche im Dorf lassen"

„Die Kirche im Dorf lassen“ – das sagen wir nicht nur, wenn Landespolitiker Schulstandorte anzweifeln und durch Ämter-, Kommunal- und Kreis-gebietsreformen gewachsene Infrastrukturen auflösen oder wenn eine Kirchenbehörde versucht in kleinen Ortsgemeinden Finanzmittel und Pfarrstellen zu streichen. „Die Kirche im Dorf lassen“, wir sagen es immer dann, wenn Traditionen in Frage gestellt werden und ein radikaler Neuerungsgeist nach der „Jetzt-Kommen-Wir-Methode“ alles Herkömmliche über den Haufen werfen möchte.

„Lass aber die Kirche im Dorf!“ Ein Theologieprofessor äußerte kürzlich als Anmerkung zu dieser Redewendung: „Wenn die Kirche im Dorf bleiben soll, dann muss auch das Dorf in der Kirche bleiben“. Dafür gibt es, Gott sei Dank, auch in unseren Gemeinden positive Beispiele. Etwa die 92-jährige Uroma, die Sonntag für Sonntag zum Gottesdienst kommt und trotz Rückenschmerzen, Sitz- und Hörproblemen immer da ist. Sie will damit den jüngeren Kirchenältesten durch ihre Treue und Beständigkeit ein Beispiel geben im Glauben. Fünfzig Jahre jünger ist eine junge Mutter, die wegen des Kirchendienstes um Mithilfe gefragt wird und antwortet: „Ja, warum eigentlich nicht? Jetzt sind wir dran, den Staffelstab zu übernehmen“. Und ein junger Vater von drei Kindern meint: „Selbstverständlich wollen wir für unsere Kids nur das Beste: Klar, dass sie getauft und konfirmiert werden und den Segen Gottes für ihr Leben bekommen.“

„Die Kirche im Dorf lassen“, wo dies nicht geschieht, werden auch die Abschiedsglocken bei vielen Beerdigungen nicht mehr läuten, weil sie schon bei so mancher Taufe nicht mehr geläutet haben.
Bei einem Besuch erzählte ein Pfarrer aus Sachsen-Anhalt, der 17 Kirchen verwaltet: „Ich rede nur von den Kirchen, in denen überhaupt noch was stattfindet. Wir haben auch einige Ruinen. Wo sich keiner mehr kümmert und keiner mehr kommt, wird auch nichts mehr sein.“
Das ist logisch und gilt überall. Wann waren Sie das letzte Mal in der Kirche? Welchen Beitrag haben Sie für unsere schönen, alten Kirchen und das Gemeindeleben zuletzt geleistet?


Wie die Zukunft der Kirche im Dorf und in der Kleinstadt aussehen wird, hängt maßgeblich von jedem Einwohner ab! Manches Gewohnte und Liebgewonnene wird im Zuge einer sich täglich verändernden Welt aufhören und sterben. Aber als Kirche sind wir geübt in der Begleitung von Abschieden und Neuanfängen und haben dafür Wort und Rituale.
Zum Erntedankfest 2019 möchte ich mich bei allen Engagierten für Ihr Mitwirken bedanken und schon heute einladen zum Ehrenamtlichentag am 26. Januar 2020 nach Penkun.

Pastor Bernhard Riedel

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„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit ...“

„Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit …“ – dieses Volks- und Kirchenlied dichtete Paul Gerhard in den dunklen Tagen des 30-jährigen Krieges.

Heute, in besseren Zeiten, dürfte uns die Freude und ein Loblied auf den Sommer leichter fallen, als in Zeiten des Hungers und der Kriegszerstörung.

Unser Titelbild zeigt die Südansicht der Stadt Penkun vom Büssower Weg her als farbenfrohes, frühsommerliches Motiv. Der Minsker Kunst- Professor Vasil Yasiuk, der seit kurzem in Penkun seinen Nebenwohnsitz bezogen hat, malte für die Penkuner Sommervernissage dieses und andere Ölbilder und führt uns die Schönheit der pommerschen Landschaft vor Augen.

Sommerzeit das ist für viele immer auch Reise- und Urlaubszeit. Wer verreisen kann, freut sich auf neue Orte, auf neue Eindrücke und Anregungen. Kirchen wie unsere, sind dabei für Touristen immer beliebte und erste Anlaufpunkte. Schön, wenn sie dann geöffnet haben! In den Kirchen erfahren wir etwas über die Menschen am Ort, über ihre Geschichte, ihre Kultur und ihren Glauben. Einige überraschen uns, wenn wir das Innere betreten, mit ihrer Schönheit, dem Prunk oder der kunstvollen Innenarchitektur. Andere dagegen enttäuschen mit ihrer inneren Schlichtheit, Kühle oder auch Ungepflegtheit. So erging es mir kürzlich in der ev. Hauptkirche St. Olaf zu Tallinn in Estland. Der beeindruckende 120m hohe Turm der Basilika, ein Hingucker und Identifikationssymbol für die ganze Stadt, lud ein zur Besichtigung des Gotteshauses. Doch was es nach Entrichtung des Eintrittsgeldes zu bestaunen gab, war mehr als enttäuschend: ein ungepflegter, grauer Innenraum mit leeren Bänken und verstaubten Utensilien aus vergangenen Zeiten.

Wirkt unsere Kirche auch so altmodisch, verstaubt und verlassen auf die Besucher und alle Gäste? Mir wurde deutlich: Es ist ein Unterschied, ob ich eine Kirche nur von außen in Augenschein nehme oder auch das Innere betrete. Was für eine Kirche oder ein Wohnhaus gilt, das gilt auch für Menschen: äußere Erscheinung und innere Verfasstheit sind zweierlei. Im Idealfall korrespondiert beides miteinander, wenn Äußeres und Inneres zu einer Einheit werden.

Bei einem Gewand aus Licht kann man nichts verbergen. Das Innere ist für jeden einsehbar. Dann lässt sich an der äußeren Schönheit der Schöpfung dieser Welt erkennen, was und wer im Kern dahintersteckt.

Das macht mich neugierig ein Stück dahinter und hinein zu schauen, das Heilige und Geheimnisvolle zu ergründen. Mit herzlicher Einladung zu den Gottesdiensten, Konzerten und Ausstellungen, zu stiller Einkehr und Gebet laden wir in unsere offenen Kirchen ein.

Ihr Pastor

Bernhard Riedel

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„Vor dir eine Tür“ (Apokalypse 3,8)

„Vor dir eine Tür“ ( Apokalypse 3,8) - so lautet das Motto des 4. Ökumenischen Kirchentages in Vorpommern, den wir am 6. Juni 2020 auf dem Marktplatz in Pasewalk feiern werden. Schon heute dazu herzliche Einladung!

Vor dir eine Tür - ist sie offen oder verschlossen? Sperrt sie aus oder lädt sie ein? Bin ich willkommen oder wollen die Menschen dahinter für sich bleiben?

Die Kirchentüren auf der Titelseite unseres Gemeindebriefes regen an nachzudenken, welche Signalwirkung wir als Gemeinde mit unseren Kirchenportalen allen Gästen und „Noch -Nicht-Mitgliedern“ geben wollen. Sind wir aufgeschlossen für neue Leute und neue Ideen? Werden diese herzlich aufgenommen oder abgelehnt? Und wie gehen wir mit unsern eigenen „Ecken und Kanten“ und denen unserer Mitmenschen um? Sind wir in der Lage Geborgenheit, Schutz und Heimat zu gewähren?

Bei der Wahl unseres Gemeindelogos im Januar 2019 hatte der 3. Vorschlag >>HEIMAT<< mit der Darstellung der Silhouetten unserer fünf Kirchtürme die Abstimmung gewonnen. Den zweiten Platz erhielt die geöffnet Kirchentür, die für Toleranz, Vertrauen und Offenheit stehen soll. Drei Werte, die wir als christliche Gemeinde für das Zusammenleben in Familie, Nachbarschaft und Kommune mit einbringen und fördern möchten. Deshalb wollen wir dafür werben, neben den Gotteshäusern in Penkun, Wollin und Battinsthal weitere Kirchentüren zu öffnen, die jetzt noch verschlossen sind und damit ein Zeichen setzen: Wir sind für alle da! Auch außerhalb der festen Gottesdienst- und Gebetszeiten.

Die Wolliner Kommunikationsdesignerin Camilla Mitura, die diese Titelseite gestaltete, schrieb dazu: „Die offene Tür ist ein allgemeingültiges Symbol für Offenheit, welches unabhängig vom Kulturkreis gilt. Zudem wird für manche zwischen den Türen subtil der uns empfangende Jesus Christus mit ausgebreiteten Armen erkennbar. Gerade in unserer heutigen Zeit, in der Offenheit ein heroischer Wert ist, da wir mit ihr dazu bereit sind ein Risiko einzugehen und unsere vermeintliche Sicherheit abzugeben ... können wir … damit ein großes Zeichen setzen.“

Zur bevorstehenden Passions- und Osterzeit grüße ich Sie mit dem Bibelwort: >>Jesus Christus spricht: „Ich bin die Tür, wenn jemand durch mich eingeht, so wird er selig werden, und er wird ein und ausgehen und Weide finden. (Joh. 10, 9)“<<

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

Foto: Vor Dir eine Tür, Camilla Mitura, Wollin

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"Suche Frieden und jage ihm nach!" (Psalm 34, 15)

"Suche Frieden und jage ihm nach!" (Psalm 34, 15)

Weihnachten verbinden viele mit dem Wunsch nach Frieden in der Familie und in der Völkergemeinschaft.
Vor 100 Jahren ging der I. Weltkrieg zu Ende. Am Beginn des Krieges hatte es geheißen: „Zu Weihnachten sind wir alle wieder zu Hause.“ Doch es kam anders. Auch wenn es während der Kampfhandlungen im Kriegsjahr 1914 an der deutsch-französischen Front für einigen Stunden zum sogenannten Weihnachtsfrieden mit einem Waffenstillstand und herzanrührenden Verbrüderungsfesten zwischen den Schützengräben der Kriegsfront kam, konnte doch kein dauerhafter Friede geschaffen werden. Schon 20 Jahre später begann 1939 der II. Weltkrieg.

Unsere Jahreslosung „Suche Frieden und jage ihm nach“ ist ein bleibender Aufruf über die Zeiten der Menschheitsgeschichte hinweg. Frieden zu stiften versteht der Psalmist als Arbeit, es kostet Anstrengung und bedeutet kontinuierliches Dranbleiben an den Menschen und ihren Problemen. Unsere Jahreslosung für 2019 aus dem Alten Testament „Suchet den Frieden und jage ihm nach“ gilt seit 3000 Jahren nicht nur für das Konfliktfeld zwischen Israel & Palästina, sondern ist Ansporn für unser tägliches Tun und Handeln.

Wir alle wissen wie schwer es ist, Frieden zu halten in unseren Familien, in der Nachbarschaft und der Völkergemeinschaft. Frieden auch und gerade in Anbetracht ungerechter Verhältnisse und permanenter Benachteiligung. Deshalb liegt es an uns, mit Bedächtigkeit, Sinn und Verstand, aber auch mit Nachsicht und Gelassenheit den vermeintlichen Angriffen unser Widersacher zu begegnen.

Eine alte Geschichte von zwei Nachbarn erzählt: „Ein Schafzüchter hatte ständig Ärger mit seinen Nachbarn, der seine großen Hunde oft frei laufen ließ, die schon mehrfach Lämmer aus seiner wertvollen Zucht gerissen hatten. Alle Beschwerden des Züchters bei seinem Nachbarn blieben ohne Erfolg. Er befürchtete, dass eine Anklage vor Gericht oder gar die Anwendung von Gewalt, zur Eskalation führen würden. Da kam ihm eines Tages eine Idee. Er schenkte den beiden Kindern des Nachbarn zwei süße, kleine Lämmer. Seither achtete der Nachbar peinlich darauf, dass seine Hunde nicht mehr frei herumliefen und die kleinen Lämmer gefährden konnten. So löste sich der ganze Ärger in Luft auf. Es war Friede unter den Nachbarn.“

Für die kleinen Spannungen in unseren Familien und Nachbarschaften wünsche ich Ihnen zum neuen Jahr Besonnenheit, Ruhe und Gelassenheit sowie Glauben und Zuversicht. Ebenso erbitten wir zum Fest, dass Friede werde auf Erden.

Ihr Pastor 
Bernhard Riedel

Foto: Apsis Kirche Penkun, Berith Klänhammer, Penkun

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„Geben ist seliger als Nehmen“

„Geben ist seliger als Nehmen“ – dieses bekannte Sprichwort aus der Apostelgeschichte legt Paulus Jesus in den Mund. Wie ein Lehrsatz formuliert er eine christliche Grundüberzeugung, die sich bereits in alten griechisch-antiken Schriften finden lässt und hier den Stolz des freien Mannes ausdrückt, der in der Lage ist zu geben, anstatt auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein.

In unserer Gemeinde sind es jedoch mehrheitlich die Frauen wie auf dem Titelbild erkennbar ist, die dieses „Geben ist seliger als Nehmen“ praktizieren. Sie sind es, die bei den Vorbereitungen zum Erntedankfest, dem Schmücken und Reinigen unserer Kirchen, der Essenvorbereitung, dem Einkauf oder bei der Gräberpflege, etc., großartiges leisten. Danke sagen möchte ich an dieser Stelle deshalb noch einmal allen Engagierten, natürlich auch unseren aktiven Männern.

Kürzlich erweckte eine kanadische Studie große Aufmerksamkeit, nach der die Sozialpädagogin Elizabeth Dunn nach mehreren Studien herausgefunden hat, dass ein Zusammenhang zwischen persönlichem Glück und dem Weggeben von Geld besteht. Danach ist die Behauptung widerlegt, dass Geld glücklich macht. Entscheidend für das persönliche Glücksempfinden ist demnach nicht, wieviel Geld jemand hat, sondern wie er damit umgeht. Diejenigen, die alles für sich behalten, sind laut dieser Studie unglücklicher als jene, die einen Teil ihres Geldes, ihrer Zeit oder ihrer Arbeitskraft für andere bzw. für das Gemeinwohl aufwenden. Zwar würden Reiche im Schnitt mehr Glück empfinden; klar ist aber auch, dass Geld allein nicht glücklich macht.

Schon aus diesem Grunde scheint bei den sogenannten „Reichen“ die Unterscheidung zwischen Wohlhabenden und Vermögenden angebracht. Letztere sind demnach Personen, die ihre Mittel und Möglichkeit verwenden und einsetzen, um Not zu mildern, einem guten Zweck zu dienen oder bestimmte Projekte bzw. Personen zu fördern.

Die Wirkung des Gebens könne man mit der Wirkung von Sport- und Fitnesstraining vergleichen. Man verliert nur scheinbar Lebenskraft und Energie durch die Verausgabung – bekommt aber irgendwoher neuen Nachschub und regeneriertes Vermögen.

Wer einmal gibt, kann für einen Tag glücklich sein; wer aber das Geben zum Lebensstil werden lässt, könnte nachhaltig davon profitieren. Denn: „Geben ist seliger als Nehmen“.

Eine gesegnete Herbstzeit wünscht Ihnen 
Ihr Pastor
Bernhard Riedel

Foto: Erntedankaltar in der Stadtkirche Penkun, Klaus Mittag, Penkun

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„Wo man fleißig liest die Bibel, stehet fest des Hauses Giebel“

„Wo man fleißig liest die Bibel, stehet fest des Hauses Giebel“, so lautet eine Inschrift am Gewölbeansatz im oberen Turmzimmer des nordöstlichen Turmes im Schloss zu Penkun. Die Aussage zeugt von einem tiefen Glauben und Gottvertrauen. Nach Auskunft von Erimar von der Osten waren die Vorfahren der Penkuner Schlossherrschaft Pietisten.

„Deswegen wurde Christian Ludwig auch der „Fromme“ genannt. Christian Ludwig der Fromme lebte von 1698 bis 1752 in Penkun. Sein Wahlspruch wurde danach vermutlich auch der Wahlspruch der Familie,“ so Erimar von der Osten.
Die Bibel als Gottes Wort und Heilige Schrift wird hier verstanden als Fundament und fester Grund, auf dem es sich lohnt sein Leben aufzubauen. Weder Besitz, noch Hab und Gut haben im menschlichen Leben einen bleibenden Wert, was sich sehr anschaulich an der Geschichte des Penkuner Schlosses verdeutlichen lässt. Auch die Familie von der Osten hatte in Penkun 1945 alles verloren.

Besitztümer, Geld und Vermögen sind nur vergängliche Güter und bieten keine bleibenden Sicherheiten. Deshalb erinnert Jesus in der Bergpredigt daran: „Sammelt Euch nicht Schätze, die von Motten und Rost zerfressen werden und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt Euch aber Schätze im Himmel [...] Denn wo Dein Schatz ist, da ist auch Dein Herz!“ (Matthäus 6, 19ff.)

Von Schätzen und Grundlagen des Lebens erzählt Jesus auch im Gleichnis vom Hausbau: „Wer meine Worte hört, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf einen Felsen baut. Als nun ein Platzregen kam und Wasser und Wind an das Haus drückten, fiel es nicht ein, denn es war auf einen Felsen gegründet.“ (Matth. 7, 24 ff.)

Jeder Hausbauer, Architekt bzw. Statiker weiß: Baugrund und Fundament sind entscheidend für die Stabilität eines Gebäudes. Wer sein Haus auf Sand gesetzt hat, kann den Zusammenbruch nicht mehr aufhalten.

Was bedeutet das nun für unser Lebenshaus? Worauf können wir bauen im Wandel und Wechsel der Zeiten? Der Apostel Paulus nennt im 1. Korintherbrief, Kapitel 13 drei Gründe, die eine Dauerhaftigkeit und Bestandsgarantie gewährleisten: Glaube, Hoffnung und Liebe.

Der Glaube an Gott, die Hoffnung über die vorfindliche Situation hinaus und die Liebe, die nicht fragt, was es kostet, die verzeiht und Grenzen überwindet. In diese drei Grundlagen zu investieren ist einzig und allein sinnvoll und nachhaltig. Alles andere ist vergeblich und umsonst.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Sommerzeit.

Ihr Pastor
Bernhard Riedel

Foto: Schloss Penkun, Berith Klänhammer, Penkun

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